Man wird dem Thema Spiritismus nicht gerecht, wenn man ihn einfach als eine exotische Praxis von okkultistischen „Spinnern“ um 1900 beschreibt, die behaupteten mit Geistern im Jenseits zu kommunizieren.
So findet sie sich häufig in heutigen populären filmischen Darstellungen. Letztes bekanntes Beispiel war die Serie „Babylon Berlin“ mit seiner Darstellung von Seancen und Kriminaltelepathie.
Spiritismus war aber ein breitenwirksames kulturelles Phänomen, dass zwischen 1860 und 1920 seinen Eindruck in vielen gesellschaftlichen Bereichen Deutschlands hinterlassen hat: Populäre Religion, Technik, Literatur, Kunst und Unterhaltung sowie Psychologie. Es lohnt sich, sich damit zu beschäftigen.
1898 heiratet Victor die Künstlerin Clara Kilburger. Beide sind lange Jahre gemeinsam künstlerisch tätig. Unter anderem kommen Sie in Kontakt mit eben dieser spiristischen Szene in Berlin und veröffentlichen dazu jeweils einen Roman.
Der Vortrag wird einen allgemeinen Einblick in die vielfältige Geschichte des Spiritismus geben und dann im Speziellen auf das Leben des Ehepaar Blüthgens während seiner Berliner Zeit eingehen.
Schriften und Objekte der Sammlung des Zörbiger Schlosses geben Hinweise darauf. Und denen wollen die Vortragenden an diesem Abend nachgehen.